Der Pfarrbezirk Marburg - Treisbach - Warzenbach

Selbstverständnis der SELK

„Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche steht in der Einheit der heiligen, christlichen und apostolischen Kirche, die überall da ist, wo das Wort Gottes rein gepredigt wird und die Sakramente nach der Einsetzung Christi verwaltet werden. Sie bezeugt Jesus Christus als den alleinigen Herrn der Kirche und verkündigt ihn als den Heiland der Welt.“
(Grundordnung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Artikel 1.1: Selbstverständnis und Bekenntnisstand)

Dies ist fast die Summe der Lehre, welche in unseren Kirchen (...) gepredigt und gelehrt ist; wie wir denn unsere eigene Seele und Gewissen je nicht gern vor Gott mit Missbrauch des göttlichen Namens oder Wortes in die höchste größte Gefahr bringen oder auf unsere Kinder und Nachkommen eine andere Lehre, als die dem reinen göttlichen Wort und christlicher Wahrheit gemäß ist, fallen lassen oder vererben wollten. So denn dieselbe in heiliger Schrift klar gegründet und dazu der allgemeinen christlichen, ja auch der römischen Kirche (im lat. Text: "... vel ab ecclesia catholica, vel ab ecclesia Romana...".), so viel aus der Väter Schriften zu vermerken ist, nicht zuwider noch entgegen ist, so achten wir auch, unsere Widersacher können in den oben angezeigten Artikeln nicht uneinig mit uns sein."
(Augsburgisches Bekenntnis 1530, Abschluss des ersten Teils)

"Es entspricht dem Selbstverständnis der SELK, dass sie […] einen betont konfessionell-lutherischen Standpunkt einnimmt. Dieser ist als solcher in Ansatz und Anspruch von Grund auf ökumenisch, also im besten Sinn des Wortes katholisch, orthodox und evangelisch."
(Bischof Dr. Diethardt Roth (2001) in: Stellungnahme von Bischof Dr. Diethardt Roth (Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche) zu dem Dokument “Kirchengemeinschaft nach evangelischem Verständnis“.)

Vielmehr als um Unabhängigkeit vom Staat ging es den Altlutheranern „um eine auf die lutherischen Bekenntnisschriften gegründete Selbständigkeit des Gottesdienstes und damit des kirchlichen Lebens überhaupt, also um eine Selbständigkeit der lutherischen Kirche im Gegenüber zu anderen Kirchen.“
(Prof. Dr. Volker Stolle in: „Anerkennung der evangelisch-lutherischen Kirche als einer selbständigen und eigentümlichen Kirche. Die Selbständigkeit als ekklesiologisches und kirchenrechtliches Kennzeichen der lutherischen Kirche“. Münster 2000. S. 229)

„Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche stellt ihre Fragen an andere Kirchen nicht aus Freude an der Trennung oder weil sie das große Ärgernis der Spaltung verharmlosen will. Auch weiß sie sehr wohl, dass sie selbst weder unfehlbar noch vollkommen ist. Sie muss gewiss in ihrer eigenen Mitte noch viel mehr Bereitschaft entwickeln, von allem echten geistlichen Leben in anderen Teilen der Christenheit zu lernen, sich über alles Gemeinsame zu freuen, größere Liebe zu üben (auch gegen die, die von ihr getrennt sind), eifriger zu beten, in der eigenen Kirche zu bessern, was nicht in Ordnung ist. Dass sie aber für die Wahrheit einstehen will gegen den Irrtum und deshalb nicht Einheit der Christenheit um jeden Preis sucht, sondern Einigkeit in der Wahrheit erstrebt, dafür soll sie niemand schelten.“
Bischof Dr. Jobst Schöne in: Von Glauben und Lehre der lutherischen Kirche. in: Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK). Eine Informationsschrift. Hannover 19954. S. 37

(Quelle: Homepage der SELK  https://www.selk.de/index.php/unser-selbstverstaendnis)